In Deutschland
und der EU gibt es immer mehr übergewichtige Menschen. Schon über die Hälfte der
europäischen Bevölkerung ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Schon Kinder
sind davon betroffen. Das führt zu vielen Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes.
Der Grund: Die
Lebensmittelindustrie entwickelt immer mehr Speisen, die im hohen Maße Fett und
Zucker enthalten (das sind die typischen Dickmacher).
Für den
Verbraucher ist es schwierig, aus der Fülle der angebotenen Lebensmittel die auszusuchen,
die gut für seine Gesundheit sind.
Eine einfache
Möglichkeit wäre die sogenannte Lebensmittelampel. Die Farben grün, gelb und
rot signalisieren gesund, nicht so gesund und ungesund.
In anderen
Ländern ist die Lebensmittelampel bereits erprobt. So wurde das Ampelsystem
bereits vor einigen Jahren in Großbritannien eingeführt.
Im August 2009
forderten die gesetzlichen Krankenkassen die Bundesregierung und die für die
Bereiche Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz zuständigen
Europa-Politiker auf, sich für die Kennzeichnung von Lebensmitteln anhand des
Ampel-Systems einzusetzen. In dem
offenen Brief schrieben sie unter anderem: „Die Intransparenz über die
Zusammensetzung eines ständig wachsenden Lebensmittelangebots und die
hinzukommenden irreführenden Werbeversprechen der Hersteller konterkarieren
unser Engagement für einen gesunden Lebensstil“
Im März 2010
forderten Vertreter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sowie der
Vereinigung der europäischen Kinderärzte die Einführung des Ampel-Systems. An
die Abgeordneten des EU-Parlaments schrieben sie unter anderem: „Wir bitten Sie
dringend, nicht nur die Interessen der Nahrungsmittelindustrie zu
unterstützen“.
Leider hat die
Lobby der Lebensmittelhersteller in Brüssel sehr viel Einfluss. Im Juni 2010
stimmte das EU-Parlament gegen eine farbige Kennzeichnung. Regelungen bleiben
nun den Herstellern überlassen.
Vor allem die Konservativen im EU-Parlament stimmten gegen
die Lebensmittel-Ampel. Diese Art der Kennzeichnung sei zu simpel und
wissenschaftlich nicht begründet, sagte die Berichterstatterin Renate Sommer
(CDU).